PIVOT TABELLEN

Woher kommt denn nur der Name ?
Pivot [pi´vo:]; der od. das (franz.) Schwenkzapfen an Drehkränen (lt. DUDEN 21. Aufl.)
Pivot [pi-'vo:]; Schwenkzapfen (an Geschützen, Drehkränen u.a. Maschinen) [frz.] (lt. WAHRIG - deutsches Wörterbuch)
Der Ursprung des Wortes liegt also im französischen Sprachraum.

Im französischen Excel heißt die "Pivot Tabelle" allerdings nicht "tableau pivotant" sondern "tableau croisé" = Kreuztabelle.

Im englischsprachigen Raum bedeutet Pivot = Gelenkarm oder Drehpunkt.

Übrigens: Die Rechtschreibprüfung von Excel kennt die eigene Tabelle nicht und schlägt als Änderung "Pilot" vor.

Eine Pivot Tabelle ist eine interaktive Tabelle die zum Leistungsumfang von Microsoft Excel zählt. Mit Ihrer Hilfe lassen sich großer Datenmengen komprimiert darstellen, sinnvoll zusammenfassen und nach verschiedensten Gesichtspunkten analysieren, wobei der Anwender die Spalten und Zeilen nach den Erfordernissen verändern und drehen kann.

Sie benötigen zunächst einmal Daten aus einer Excel Tabelle (max. 256 Spalten und 65536 Zeilen), einer externen Datenquelle oder Datenbank (z.B. SAP, Oracle ...), wobei für Pivot Tabellen keine maximale Größe festgelegt und nur vom verfügbaren Speicherplatz auf Ihrem Computer begrenzt wird. Aus meiner Erfahrung ist mindestens ein Pentium II mit 230 MHZ und einem Arbeitsspeicher von 96 MB notwendig um mit einer auf einem Excel Datenblatt basierenden Tabelle aus 15000 Zeilen und 30 Spalten vernünftig zu arbeiten. Andere Programme sollten aber besser nicht gleichzeitig laufen.

Außerdem sollten Sie schon einige Zeit mit Excel gearbeitet haben. Autofilter, Sortierung und Gruppierung von Daten sind Ihnen aus der Praxis bekannt.
Beispiel:
Sie sind Mitarbeiter einer Firma die Spindeln, Fesseln und Drehzapfen für wissenschaftliche Instrumente herstellt und an Händler und Endverbraucher über mehrere Vertriebswege verkauft.

Sie haben Daten über jeden einzelnen Verkauf in ihrer EDV.

Die Daten umfassen: Produktname, Anzahl und Umsatz, Vertriebsweg, Preis, Lieferzeitraum und Ort, Skonto, Provision, Außendienstmitarbeiter ...
Mit Hilfe einer Pivot Tabelle lassen sich jetzt sehr schnell und relativ einfach folgende Aussagen treffen:Absatz in einem definierten Zeitraum unterteilt nach Vertriebsweg Wie viele und welche Produkte wurden an die einzelnen Kunden im Monat xy ausgeliefert und welchen Kunden musste dabei ein überdurchschnittliches Skonto eingeräumt werdenWelcher Außendienstmitarbeiter verkaufte die meisten Drehzapfen und wie ist das Verhältnis zwischen Provision und Anzahl der KundenIn welchem Monat werden die größten Umsätze gemacht wie viel Prozent des Jahresumsatzes entspricht dies usw.

Die durch eine Pivot Tabelle erzeugten Informationen lassen sich durch Gruppierungen wie "Absatz pro Woche" oder "Absatz für ein bestimmtes PLZ Gebiet" usw. noch weiter spezifizieren und als Grundlage für unternehmerische Entscheidungen aufbereiten.

Beispiel (Beschreibung für Excel 2000):
Sie öffnen eine Tabelle in Excel
Markieren Sie mit dem Mauszeiger innerhalb der Tabelle eine Zelle
wählen Sie in der Menüleiste das Feld "Daten" und hier das Feld "PivotTable und PivotChart-Bericht"
es öffnet sich der Pivot Tabellenassistent
folgen Sie den Anweisungen und gehen Sie die Schritte 1 + 2 ohne Änderungen vorzunehmen "weiter" und wählen im Schritt 3 die Funktion "Layout"
In der Layout Ansicht ziehen Sie die gewünschten Felder in die vorgesehenen Rubriken (Zeilen, Spalten und Daten). Seien Sie ruhig experimentierfreudig, nicht benötigte Felder können nachher einfach wieder "rausgezogen" werden
anschließend wählen Sie "Fertig stellen" und schon ist Ihre Pivot Tabelle fertig
Haben Sie versehentlich die falschen Felder ausgewählt, kein Problem. Markieren Sie mit dem Mauszeiger eine Zelle in der Pivot-Tabelle und klicken Sie mit der rechten Maustaste. In dem dann erscheinen Kontextmenü wählen Sie den Assistenten aus und betätigen die Schaltfläche "Layout". Schon können Sie Felder raus und reinschieben. Sie können auch die Symbolleiste "Pivot Table" öffnen, aber ich persönlich favorisiere wg. der Übersichtlichkeit die 1. Möglichkeit.
Jetzt müssen die Daten für die geforderte Aufgabe entsprechend bearbeitet werden, wobei es sich bei diesen Arbeiten in erster Linie um Formatierungen, Formelerstellungen und die Änderung von Feldeigenschaften handelt.
Probieren Sie möglichst alles aus: machen Sie Spaltenfelder zu Zeilenfeldern und umgekehrt (Drehen). Markieren Sie die einzelnen Felder der Pivot Tabelle und betätigen Sie rechte Maustaste. In den sich öffnenden Kontextmenüs haben Sie die Möglichkeit die Einstellungen nach Ihren Erfordernissen vorzunehmen.
Nur durch intensives und wiederholtes "spielen" mit Daten lernen Sie die Vorzüge der Pivot Tabelle schätzen.
An dieser Stelle möchte ich auf ein Zitat von August Bebel (dt. Politiker 1840 - 1913) verweisen:

Um schwimmen zu lernen, muss ich ins Wasser gehen, sonst lerne ich nichts.

Von Montag bis Freitag ist schönes Wetter und am Wochenende regnet es natürlich" Am Beispiel der Klimadaten für Düsseldorf, die unter www.dwd.de abgerufen werden können, wird hier gezeigt, wie man durch richtige Analyse, Formatierung und Gruppierung den obigen Satz entkräften und sogar den Gegenbeweis anstellen kann. Basis ist die Tabelle "Rohdaten des DWD" - hier wird nur ein Auszug (22. - 31.12.02) aus dem über 4000 Zeilen großen "Datenberg" gezeigt - der noch nicht sehr aussagekräftig ist und einer Bearbeitung bedarf.http://www.dwd.de/

In dieser Form liegen die Daten beim DWD kostenlos vor.

Anschließend werden die Daten mit dem Textassistenten von Excel bearbeitet. "Daten - Text in Spalten"

nach Bearbeitung der Rohdaten entsteht die Pivot Tabelle ...

In dieser Tabelle befinden sich die bearbeiteten Daten. Der Sonntag wird seinem Namen gerecht und ist der niederschlagsärmste Wochentag der Jahre 1991 bis 2002. Darüber hinaus ist das Jahr 1991 für diesen Zeitraum als das "niederschlagsärmste Jahr" erkennbar.